Dr. Bruno Niemeyer im Interview
Dr. Bruno Niemeyer ist seit 1. Februar 2015 Geschäftsführer der J. Wagner GmbH. Zuvor war er neun Jahre lang als CFO für die Wagner Gruppe tätig und leitete globale, strategische Projekte. Die J. Wagner GmbH aus Markdorf gehört zur Wagner Group und ist einer der weltweit führenden Hersteller von Geräten und Anlagen zur Oberflächenbeschichtung mit Pulver- und Nasslacken, Farben und anderen flüssigen Materialien. BILD: WAGNER
Herr Dr. Niemeyer, was gefällt Ihnen an Ihrem Job am besten?
Was mir besonders gefällt, ist das Miteinander bei einem mittelständischen Unternehmen wie Wagner mit rund 500 Mitarbeitern hier am Standort Markdorf. Teil eines motivierten Teams zu sein, finde ich klasse.
Ab wann war klar, dass Sie diese Karriere einschlagen würden?
Nach meiner Banklehre war mir klar, dass ich in einem Unternehmen arbeiten will. Mein Jura-Studium nach der Lehre hat mir zwar Spaß gemacht, aber bei einer klassischen juristischen Laufbahn hätte mir das Internationale gefehlt. Deshalb habe ich nach dem Jura-Studium einen MBA angehängt und bin in die Wirtschaft gegangen. Alles Weitere ergab sich aus einer Mischung aus eigenem Einsatz und Erfolg sowie auch aus sich bietenden Chancen und damit dem sprichwörtlichen Quäntchen Glück. Man hat nicht alles selbst in der Hand, aber man muss sein Bestes geben.
Haben oder hatten Sie ein Vorbild?
Mein Vater war mein Vorbild sowohl in beruflicher Hinsicht, als auch in seiner Verankerung in einem Wertegefüge. Verbindlichkeit, Respekt und Toleranz sowie Offenheit Menschen gegenüber, das sind Werte, die für mich Basis und Orientierung sind.
Wenn Sie nochmal am Anfang stünden: Was würden Sie mit dem Wissen von heute anders machen?
Mit dem Wissen von heute hätte ich mir früher ein paar Apple-Aktien kaufen sollen! Aber Spaß beiseite, heute würde ich wohl ein Ingenieurstudium anstelle von Jura absolvieren.
Haben Sie einen Tipp für den Nachwuchs in Ihrer Branche?
Generell bin ich davon überzeugt, dass wir alle, aber insbesondere der Nachwuchs, immer wieder eine „Wissensbetankung“ vornehmen sollten. Regelmäßig neues Wissen ist der Treibstoff unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft, um sie und sich selbst als Mensch und im Beruf zu entwickeln und voranzukommen.
Worüber können Sie sich richtig ärgern?
Was mich ärgert, vor allem bei mir selbst, sind Wiederholungsfehler. Jeder macht Fehler, das gehört dazu, aber am meisten ärgere ich mich tatsächlich über wiederkehrende Fehler und solche, die man bei kurzem Nachdenken nicht gemacht hätte.
Worüber können Sie so richtig lachen?
Politische Satire macht mir Spaß. Da bringt mich so manches herzhaft zum Lachen.
Was brauchen Sie, um abschalten zu können?
Am besten abschalten kann ich, wenn ich Zeit mit meiner Frau verbringe, beim Fitness-Training und beim Golfen.
Welchen Stellenwert haben Smartphone und Social Media für Sie?
Das Smartphone ist als Arbeits- und Kommunikationsmittel extrem wichtig für mich. Auf Social Media bin ich nicht sehr unterwegs, da sie ein echter Zeitfresser sein können.
Welche drei Sätze würde Sie gerne ungefragt noch sagen wollen?
Es gibt kaum ein Problem, das man als Team nicht meistern kann! Wir Deutschen neigen dazu, das Glas eher als halb leer als halb voll zu betrachten, anstatt uns einen grundsätzlichen Zukunftsoptimismus zu bewahren – das heißt nicht blauäugig, aber optimistisch sein. Keine Angst vor der Zukunft!
VON HEIKE THISSEN